Hobbit-Bücher wie frische “Weggli” verkauft

Bild mad | Olivia Portmann-Mosca/FMR

Nur knapp zwei Monate hat es gedauert, bis die Erstauflage von 1000 Exemplaren des Hobbits Obersilvan vergriffen war. Auch wenn es nicht das erste und nicht das einzige Mal ist, dass sich ein romantisches Buch so gut verkauft, so ist es doch eine wunderbare Nachricht, sagt der Verleger.

“Das ist grossartig”, erklärt Gion Fry , der Gründer des Verlags Edition Apart. Jener Verlag, der die Rechte organisiert hat, um den Klassiker des Fantasy-Genres von J .R. R Tolkien, den Hobbit, ins Sursilvan übersetzen zu lassen und eine Erstauflage von 1000 Exemplaren zu drucken. Der junge Linguist Not Soliva hat den Fantasyklassiker aus dem Englischen ins Obersilvanisch übersetzt.

“Wir haben noch 15 Exemplare für die Literaturtage in Domat/Ems zurückgehalten, aber sonst ist alles weg.” Und dass das so schnell ging, innert nicht einmal zwei Monaten, sei für sie eine Sensation, so Gion Fry. Dass sie aber auch schon so viele oder sogar mehr Exemplare verkauft hätten, allerdings über längere Zeit, und dann waren es nicht nur Bücher für die Surselva, sondern zum Beispiel ein Wanderführer in der Surselva auf Deutsch, erklärt er. “Wir wussten nicht, ob die Oberland-Leserinnen und -Leser wirklich Lust auf diese Art von Fantasy haben”, räumt Verleger Gion Fry ein. Klar hätten sie einige Outsourcing-Bestellungen gehabt und mit ihrer Erfahrung hätten sie beschlossen, 1000 Stück zu drucken, sagt Gion Fry über die Überlegungen bezüglich des Umfangs der Auflage.

Verlagsbestätigung
Auch für die ehemalige Leiterin der Chasa Editura Rumantscha (CER), Anita Capaul, ist die Nachricht von einem solchen Verkauf ein seltener und äusserst erfreulicher Moment. “Wenn ein Verlag in so kurzer Zeit so viele Exemplare ausverkauft, heisst das, dass sie den Knoten getroffen haben.” Das ist eine schöne Bestätigung für den Apart-Verlag. “Das heisst, die Leserinnen und Leser haben diese Geschichte mit Freude gelesen.”

Es sei nicht das erste Mal bei einem romanischen Buch, aber es mache natürlich immer Freude. Zum Beispiel seien die Gedichte von Leta Semadeni , das Märchen Tredeschin und das Liederbuch LA GRISCHA auch in diesem Umfang verkauft gewesen. Und sehr wahrscheinlich auch Titel aus dem Octopus-Verlag oder die eine oder andere Nummer aus der Tschespet-Reihe. “Das Schöne ist, dass die romanischen Bücher beim Publikum ankommen und gelesen werden”, sagt Anita Capaul.

Rätoromanische Leser sind gute Kunden
Was aber eindrücklich macht, ist, die romanischen Zahlen mit denen der Deutschschweiz zu vergleichen, weist Anita Capaul darauf hin. “In der Deutschschweiz gehört ein Buch mit 5000 verkauften Exemplaren zu den sogenannten Bestsellern. Wenn wir vergleichen, wie viele potenzielle Leser es in der Deutschschweiz gäbe und wie viele Rätoromanen oder in diesem Fall Oberländer es gibt, dann ergibt sich in 1000 verkauften Exemplaren tatsächlich eine Lesedemo.

“Wenn ein Verlag innert so kurzer Zeit so viele Exemplare herausverkauft, heisst das, dass sie den Punkt getroffen haben.”

Anita Capaul, ehemalige Leiterin Chasa Editura Rumantscha